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AutorenbildZoë Schlär

Warum es mir so schwerfiel, meine Zielgruppe einzugrenzen – und warum ich froh bin, es nicht getan zu haben

Kürzlich stellte mir eine ehemalige Ausbildungsteilnehmerin in einer Supervision die Frage, die viele Mediator:innen zu Beginn ihrer Laufbahn bekannt sein dürfte: Muss ich mich für einen Bereich entscheiden - Familienmediation oder Wirtschaftsmediation? Muss ich meine Zielgruppe eingrenzen?


Diese Unsicherheit kenne ich gut. Auch ich hatte lange das Gefühl, mich festlegen zu müssen, und habe damit gehadert. Doch nach vielen Überlegungen und Gesprächen traf ich eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe: Ich mache beides – und das Vollzeit und mit vollem Engagement.


Warum die Verbindung beider Bereiche eine Stärke ist


Was mich anfangs verunsichert hat, ist heute eine meiner größten Stärken. Was in einem Bereich wertvoll ist, kann auch im anderen eine echte Bereicherung sein. Aus der Familienmediation bringe ich tiefes Einfühlungsvermögen und den Umgang mit intensiven Emotionen in die Wirtschaftsmediation ein, denn auch dort geht es oft um mehr als Zahlen – unausgesprochene Gefühle und menschliche Dynamiken spielen eine zentrale Rolle. Umgekehrt helfen mir in familiären Konflikten die analytischen Werkzeuge aus der Wirtschaftsmediation, in denen ich klare Strukturen einbringen kann, die für alle greifbare Lösungen schaffen. Der systemische Blick auf das Familiensystem zeigt mir nicht nur Spannungsfelder, sondern auch Ressourcen, die wir für konstruktive Lösungen nutzen können.


Synergien zwischen Familien- und Wirtschaftsmediation nutzen


Heute empfinde ich die Kombination beider Ansätze als unglaublich wertvoll. Die tiefen Einsichten aus dem familiären Kontext bereichern meine Arbeit in


Unternehmen und umgekehrt. In jeder Mediation kann ich flexibel auf den Kontext eingehen – sei es familiär oder beruflich.


Es gibt kein „Entweder-oder“ – wir haben die Wahl


Für alle Mediator:innen, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, möchte ich sagen: Wir müssen uns nicht einschränken. Die Mediation ist ein flexibles


Format, und gerade die Verbindung verschiedener Bereiche macht unsere Arbeit oft noch wertvoller.


An Führungskräfte und Personalverantwortliche appelliere ich, zu bedenken, wie wertvoll Mediator:innen sind, die sich nicht vor intensiven Emotionen und Erfahrungen aus privaten Konflikten scheuen. Und jeden Menschen, der familiäre Konflikte angehen möchte, ermutige ich, eine Begleitung zu suchen, die nicht nur auf einen Bereich fokussiert ist.


Fazit: Die Vielfalt der Mediation ist eine Stärke – für uns und die Konfliktparteien




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